Wieso wurde das Testfeld für das Düsenstrahlverfahren (DSV) (2019) am Gymnasium nicht durchgeführt?
Vermutlich aufgrund der aktuell sehr hohen Auslastung in der Baubranche und des geringen Bauumfanges des DSV-Testfeldes hat die Ausschreibung der Bauleistungen zum DSV-Testfeld kein
wirtschaftliches Angebot ergeben. Die Beauftragung eines unwirtschaftlichen Angebots ist aus haushaltsrechtlichen Gründen unzulässig. Das Testfeld wird deshalb nach erneuter Ausschreibung zu einem
späteren Zeitpunkt durchgeführt. Auf die Belange des Schulbetriebs wird selbstverständlich Rücksicht genommen.
Der Starnberger Tunnel wird von der Verkehrs- und Betriebszentrale (VBZ) in Freimann überwacht. Dort werden durch die im Tunnel vorhandenen Videokameras z. B. in der Pannenbucht stehende Fahrzeuge erkannt. Je nach Beurteilung der Situation durch den Operator wird z.B. auf ein anderes Verkehrsprogramm geschaltet und damit beispielsweise die Geschwindigkeit reduziert. Die VBZ Freimann ist gemäß RABT rund um die Uhr besetzt. Bei Störungen der Datenübertragung vom Tunnel zur VBZ kann der Tunnel vor Ort in der Tunnelwarte gesteuert und überwacht werden. Eine Tunnelüberwachung erfolgt in keinem der Fälle durch die Feuerwehr.
Gemäß aktueller Planung und dem Planfeststellungsbeschluss wird das in den Rampenbereichen anfallende Regenwasser sowie das Schleppwasser (d. h. das über die Fahrzeuge in den Tunnel eingebrachte Wasser) über ein Straßenentwässerungssystem gefasst und zum tiefsten Punkt des Tunnels geleitet. Dort wird es in einem Absetzbecken gereinigt und anschließend per Pumpen dem städtischen Abwassersystem zugeführt. Das Abwassersystem im Tunnel ist aufgrund von möglichen Spitzenereignissen wie z. B. Löschwasser bei Tunnelbrand oder Tunnelwaschung auf deutlich höhere Maximalbelastung ausgelegt als solche, die bei Starkregenereignissen auftreten. Insofern ist eine „Flutung“ des Tunnels gesichert ausgeschlossen.
Der Spalt zwischen Ausbruchskante des Tunnels und dem Tübbingring (Betonwand) wird mit einem sogenannten Ringspaltmörtel dicht verpresst (siehe Seite 21 der Präsentation). Dieser wird so ausgeführt, dass entlang der Tunnelröhre keine “Längsläufigkeit” des Grundwassers entsteht.
Ja, ebenso Nagelfluhbänke von sehr hoher Festigkeit (siehe Seite 22 der Präsentation). Darauf wird die Ausstattung der Maschine ausgelegt. Hierzu wird das Schneidrad mit speziellen Hartgesteins-Rollenmeißeln als Abbauwerkzeugen ausgestattet. Außerdem erhält die Maschine einen Gesteinsbrecher der verbleibende Brocken der Findlinge bis ca. 1 m Durchmesser zermalmt.
Die Sorge ist unbegründet. Der Vortrieb der Tunnelvortriebsmaschine löst keine merklichen Vibrationen aus. Gegenstände werden hierdurch nicht bewegt. Menschen nehmen die Vibrationen nicht wahr (Hunde und Katzen dagegen schon).
Die Tunnelvortriebsmaschine wird ca. 12 Monate lang aufgebaut. Danach fährt sie den Tunnel in 8-10 Monaten auf. Dabei ist sie 24 h und sieben Tage die Woche im Dauerbetrieb. Anschließend wird sie aus dem Tunnel ausgebaut und demontiert (Zeitbedarf ca. 5-6 Monate).
Die Tunnelvortriebsmaschine wird im Wesentlichen über den unterschiedlichen Druck von Hydraulikzylindern gelenkt, die sich gegen den jeweils zuletzt gebauten Tübbingring stemmen (siehe Seite 23 der Präsentation). Die Steuerung er- folgt vollautomatisch durch ein gesondertes Programm, das die Tunnelvortriebs- maschine entlang einer Sollachse durch den Untergrund lenkt. Die Vortriebsmannschaft greift hier nur in Sondersituationen ein.
Das Staatliche Bauamt Weilheim hat für den Tunnel Starnberg sehr erfahrene, international renommierte Sachverständige für Tunnelvortriebsmaschinen vertraglich gebunden. Ein Teil der Mitarbeiter des StBA WM verfügt ebenso über ausgewiesene Spezialkenntnisse im Tunnelbau. Für die Bauausführung werden nur Firmen mit vergleichbaren Referenzen zugelassen.
Die Tunnelvortriebsmaschine ist 24 Stunden sieben Tage die Woche über 8-10 Monate im Dauerbetrieb.
Die Tunnelvortriebsmaschine fährt vom Startpunkt im Süden bis zum Bereich des Polizeigebäudes. Danach wird sie rückwärts aus dem erstellten Tunnel herausgezogen, demontiert und wieder abtransportiert, sie wendet also nicht.