Wann beginnen die Bauarbeiten?
Die Bauarbeiten für den Tunnel Starnberg haben bereits im Herbst 2017 mit Bau des Löschwasserbeckens und im dem Nordzulauf ab Juli 2018 begonnen. Im Bereich der Vordermühlstraße sind die ersten Maßnahmen nach derzeitigem Stand für Anfang 2023 geplant.
Die ersten Maßnahmen beinhalten im Bereich der Vordermühlstraße die Baufeldfreimachung für die beiden Notausstiege 4 und 5. Hierzu gehören auch die Fällungen der Baumbestände am Hang des Schlossberges bzw. am Dr.-Paulus-Weg.
Die genaue Lage der Baustelle können Sie dem angehängten Plan (externe Anlage) entnehmen. Wie bereits erwähnt, werden im Bereich der Vordermühlstraße zwei Notausgänge gebaut. Notausgang Nummer 4 liegt am Ende der Vordermühlstraße, Kreuzung Dr.-Paulus-Weg. Notausgang Nummer 5 im Bereich des Schlossberges südöstlich der Vordermühlstraße.
Sämtliche Zufahrten zu Grundstücken (damit auch zu Garagen etc.) sind gemäß Planfeststellungsbeschluss immer freizuhalten. Für kurze Perioden sind provisorische bauzeitliche Lösungen wie z. B. die Zufahrt über eine aufgeschotterte Fläche etc. möglich.
Für die Baugrube im Hang werden knapp 4.000 m3 des bestehenden Hanges abgetragen. Für den Bau des Notausstieges 5 an sich werden circa 4.000 m3 ausgehoben.
Im Bereich der Vordermühlstraße sind aufgrund des Tunnelbaus keine Abrissarbeiten geplant.
Der beauftragten Baufirma wird im Vertrag untersagt, private Parkplätze zu nutzen. Bei Verstößen können die Betroffenen die Ihnen rechtlich zustehenden Mittel ergreifen (z. B. Abschleppdienst etc.).
Die schwierige Zufahrtssituation bei möglichen Rettungseinsätzen ist dem Staatlichen Bauamt bekannt und wurde bereits vor Ort mit den Rettungskräften und der Feuerwehr besichtigt und besprochen. Eine Zufahrt zu den Grundstücken muss jederzeit gewährleistet sein. Auch dies wird von uns in dem entsprechenden Bauvertrag vermerkt. Die zuständige Bauüberwachung wird dies regelmäßig überprüfen.
In der Vordermühlstraße sind zwei Notausgänge geplant und zusätzlich wird über die Baustelleneinrichtungsfläche das Lüftungsbauwerk auf dem Schlossberg beliefert. Der Bau inklusive Einbau der Betriebstechnik wird circa 3,5 Jahre in Anspruch nehmen.
Gemäß Planfeststellungsbeschluss dürfen lärmintensive Bauarbeiten oberirdisch nur werktags Montag bis Samstag zwischen 07:00 und 20:00 Uhr durchgeführt werden. Dies beinhaltet auch die Abfuhr des Aushubes. Die aktuelle Logistikplanung des Staatlichen Bauamts sieht den Transport von der Augustenstraße, via Von-der-Tann- Straße auf die Hanfelder Straße vor. Eine Belastung des Tutzinger-Hof-Platzes soll damit verhindert werden. Die konkrete Anzahl der LKWs pro Tag wird erst mit Vorlage des Logistikkonzeptes des noch zu beauftragenden Bauunternehmens feststehen. Überschlägig wird mit circa 10 LKW pro Stunde gerechnet. Bzgl. der Wendemöglichkeit siehe Antwort zu vorheriger Frage.
Der direkte Ansprechpartner während der Bauzeit ist die vom Bauherrn installierte Bauüberwachung und die Bauoberleitung des Staatlichen Bauamts Weilheim. Diese stehen derzeit schon für Fragen zum Nordzulauf Starnberg im Container über dem Info Center für Fragen zur Verfügung.
Das anfallende Regenwasser im Baustellenbereich wird über die Baustellenentwässerung gesammelt und dem öffentlichen Entwässerungssystem zugeführt. Das Baustellenentwässerungssystem wird auf ein Starkregenereignis ausgelegt werden, um ein Einlaufen des Regenwassers in die Tiefgaragen zu verhindern.
Seit Planungsbeginn für den Tunnel Starnberg werden im gesamten Projektgebiet Grundwassermessungen durchgeführt. Auf dieser Datenbasis wurde ein Grundwassermodell für das Projekt erstellt. Aufgrund der facettenreichen Grundwassersituation in Starnberg würde es im Bereich des Tunnels sowohl zu Aufstauungen als auch Absenkungen kommen, wenn hier keine Maßnahmen ergriffen werden würden. Um dies zu vermeiden, wurden entsprechende Dükeranlagen geplant und planfestgestellt. Für den Bereich Vordermühlstraße ist aufgrund der dort herrschenden Grundwassersituation jedoch keine Dükeranlage notwendig.
Sämtliche genannten Häuser liegen im Beweissicherungskorridor des Tunnels. Dies bedeutet, dass unmittelbar vor Beginn der Baumaßnahmen in diesem Bereich ein unabhängiger Gutachter sich mit Ihnen in Verbindung setzen wird. Dieser Gutachter wird gemeinsam mit Ihnen die Grundstücke und Häuser besichtigen und dokumentieren. Gleiches Procedere nach der Baumaßnahme. Diese Beweissicherungen erhalten Sie anschließend von uns in Papierform. Somit können eventuell durch die Baustelle auftretende Schäden festgestellt werden. Bei auftretenden Schäden steht Ihnen natürlich eine entsprechende Entschädigung zu. Beim Projekt Tunnel Starnberg werden nur erschütterungsarme Bauverfahren und Geräte eingesetzt, um mögliche Schäden dieser Art zu verhindern bzw. zu minimieren. Ansprechpartner ist auch hier die Bauüberwachung oder die Oberbauleitung des Staatlichen Bauamts.
Wendemanöver bzw. rangieren im Bereich der Wohnbebauung in der Vordermühlstraße sind nicht vorgesehen, da hierfür gesonderte Wendeflächen im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche geplant werden, siehe unserer Antwort auf eine vorherige Frage. Fußgänger etc. werden anhand von Absperrungen, abgestimmter Beschilderung usw. durch die entsprechenden Bereiche geführt (wie praktiziert an der Baustelle im Bereich Landratsamt).
Vor Beginn der Baumaßnahme wird das Staatliche Bauamt Weilheim auch für die Vordermühlstraße eine Beweissicherung durchführen und den aktuellen Zustand der Straße vor Baubeginn dokumentieren. Nach Beendigung der Baumaßnahme wird erneut eine Beweissicherung beauftragt und die beiden Ergebnisse miteinander verglichen. Entsprechende Schäden, die durch die Baustelle verursacht werden, werden nach Beendigung der Baumaßnahme ausgebessert. Die Kosten hierfür trägt das Projekt. Den Anwohnern werden aus der Baumaßnahme Tunnel Starnberg keine direkten Kosten entstehen.
Im Zuge der aktuellen Untersuchungen wird der Hang am Schlossberg derzeit von einem Fachbüro für Umweltfragen kartiert und untersucht. Diese Untersuchungen sind Basis für mögliche Umsiedlungen, Ausgleichsflächen und Ersatzhabitate.
(Quelle Staatliches Bauamt in Weilheim)
Lediglich im Bereich des Lüftungsbauwerkes wird der Hang in einem ersten Schritt etwa 6,5 m abgetragen, um dort den Bau des Gebäudes realisieren zu können. In einem zweiten Schritt werden
ausgewählte Bäume auf dem verbleibenden Teil des Hangs auf Stock gesetzt. Im Gegensatz zu dem von Ihnen angesprochenen Roden ist hervorzuheben, dass bei dieser Maßnahme die Wurzelstöcke im Boden
verbleiben, aus denen später wieder frische Triebe austreiben. Um die Standsicherheit des Hanges zu gewährleisten, wird in einem dritten Schritt eine Sicherung des Hanges durch eine sog.
„Vernagelung“ des Baugrundes mit Stahlankern und einem grobmaschigen Stahlnetz vorgenommen. Hierbei wird jedoch der Hang nicht etwa durch Beton versiegelt, sondern bleibt offen, sodass er sich nach
der Maßnahme wieder begrünt. Dies hat den Vorteil, dass der Hang durch die künstliche Sicherung des Stahlnetzes sowie der nachträglichen Begrünung vor Erosion und Abrutschen geschützt ist.
(Quelle Staatliches Bauamt in Weilheim)
Neben den ausgesparten Einzelbäumen, die nicht gefällt werden, sollen generell alle Wurzelstöcke im Boden verbleiben, damit daraus nach der Maßnahme wieder Bäume nachwachsen können. Hierfür kann
es notwendig werden, dass sogar das Sicherungsnetz für diese Wurzelstöcke ausgespart wird. Zudem werden Pflanzmulden für Nachpflanzungen und somit zusätzliche Aussparungen im Netz
berücksichtigt. Büsche können problemlos durch das Netz hindurchwachsen, ohne es zu beschädigen.
(Quelle Staatliches Bauamt in Weilheim)
Die Planung der Neubepflanzung wird durch ein noch zu beauftragendes Fachbüro erfolgen.
(Quelle Staatliches Bauamt in Weilheim)
Im Bereich des Notausstiegs NA 4 wird der Hang flächig auf Stock gesetzt. Im Bereich des Notausstiegs NA 5 wird nur der untere und mittlere Teil des Hanges auf Stock zurückgesetzt. Der obere Teil
bleibt unverändert.